BREMEN taz Der rot-grüne Bremer Senat will noch vor der Sommerpause ein eigenes Prostitutionsgesetz verabschieden. Ihre Bürgerschaftsfraktion beschloss gestern einen entsprechenden Entwurf, der der taz vorliegt; die Grünen wollen demnächst folgen. Bundesweit gibt es seit ein sehr allgemein gehaltenes Prostitutionsgesetz. Der Bremer SPD geht es dabei weniger um die Rechte der SexarbeiterInnen als vielmehr um den Kampf gegen Zwangsprostitution. In der Vergangenheit war Bremen Prostituierte Unter 25, ob Länder hier überhaupt eine eigene Gesetzgebungskompetenz haben. Bremen hat nun für sich eine Entscheidung getroffen — Rechtsprechung dazu gibt es nicht. Wer schon mal einschlägig strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, soll keine Erlaubnis bekommen. Wer sich nicht an den geltenden Gesundheits, Arbeits und Jugendschutz hält, auch nicht. Andererseits soll verhindert werden, dass Prostitutionsstätten in reinen Wohngebieten liegen. Oder in jenen Ecken der Stadt, die der allgemeinen Erholung dienen. Das Prostitutionsgesetz wurde von der rot-grünen Bundesregierung eingeführt. Es besteht aus drei Paragraphen. Vor Einführung des Gesetzes war Prostitution "sittenwidrig", seitdem ist sie es nicht mehr. Ziel des Gesetzes war es, die Arbeitsbedingungen der Prostituierten zu verbessern. So können diese ihren Lohn nun auch gerichtlich einklagen und sich sich bei Kranken, Renten und Arbeitslosenversicherung anmelden. ExpertInnen kritisieren immer wieder, dass verbindliche Regeln zur Umsetzung fehlen. Die CDU setzt sich derzeit für eine Verschärfung des Gesetzes ein. Grundsätzlich zulässig war Prostitution auch schon vor Einführung des Gesetzes. Die Betreiber dürfen die Prostituierten laut Gesetz weder verpflichten, jeden Freier zu akzeptieren, noch zwingen, bestimmte Sexpraktiken mitzumachen. Zuständig dafür wird in Bremen der Innensenator sein — und nicht etwa der ebenfalls von der SPD gestellte Wirtschaftssenator. Auch bei den Grünen ist die Prostitution Aufgabe des Innenpolitikers Björn Fecker — er war gestern nicht zu erreichen. Offenbar erhofft man sich von Stadtamt und Polizei eine stärkere Kontrolle. Im Vorfeld der Gesetzesinitiative wurden zwei Bremer Initiativen angehört. Eine von ihnen ist Nitribitt, eine Beratungsstelle, mit gegründet von ehemaligen Prostituierten. Auch die Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution bei der Inneren Mission war vorab beteiligt. Bis Ende registrierten die Bremer Behörden 19 Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, waren es 31, sogar 46 Fälle. Beinahe die Hälfte der Frauen hatte die bulgarische Staatsangehörigkeit. Bundesweit wurden im Jahr insgesamt Opfer registriert, waren es Das ergab jüngst eine Antwort Bremen Prostituierte Unter 25 Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen. Doch nicht einmal in ihrer eigenen Partei ist das aktuell mehrheitsfähig. Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus.
Mit der Umsetzung dieses Bundesgesetzes hat sich Bremen bislang schwergetan wir berichteten. Dabei blieb in Deutschland auch nach der Reform des ProstG im internationalen Vergleich eine liberale Praxis bestehen. Einzelhandel Hohe Rabatte vor dem Fest: Wie Supermärkte Bremer Kunden locken wollen. In: Deutschlandfunk. Insbesondere wenn es bei jeder Anstellung in einer Pommesbude eines solchen bedarf. In: welt.
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Von 33 Teilnehmerinnen und 6 Teilnehmern antworteten 25 Frauen und 3 Männer (76% Rück- lauf). Hemmungen der Betroffenen, sich offiziell unter der Berufsbezeichnung Prostituierte zu mel- Die Zahl der deutschen Opfer, die mit rund 25 % erneut den größten. Die Ausübung der Prostitution in Deutschland war und ist prinzipiell zulässig, grundsätzlich ist aber die Prostitution Minderjähriger. Vierzehn der Antwortenden hatten an einem Integrationskurs. Bis Ende registrierten die Bremer Behörden 19 Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution, waren es 31, sogar 46 Fälle.Kategorien : Wikipedia:Veraltet seit Wikipedia:Veraltet seit Wikipedia:Veraltet seit Prostitution Deutschland. Bei den Zahlen aus den Beratungsstellen ist unklar, ob sich insbesondere Frauen in Problemsituationen an Beratungsstellen wenden oder ob Frauen in besonders prekären Situationen sogar unterrepräsentiert sein könnten. Dafür sind wir sehr dankbar. November , abgerufen am 5. Hier bestehen insbesondere unterschiedlich weit reichende Befugnisse der Polizei, Prostitutionsstätten zu betreten, zu durchsuchen und Personalien aufzunehmen. Lesermeinungen bitte beachten Sie unsere Community-Regeln. In: Die Zeit. Dies belegten die Anträge. Juni , archiviert vom Original am 4. Namensräume Artikel Diskussion. In: badische-zeitung. April bis Andererseits soll verhindert werden, dass Prostitutionsstätten in reinen Wohngebieten liegen. Wenn nein, plant die Bundesregierung die Erstellung einer solchen Studie? Das könnte Sie auch interessieren. Bordell im Ausgabe Herbst , 1. Feedback Kommentieren Fehlerhinweis. Bild: Jan Zier. Im Jahr forderte die Frauen-Union ein generelles Verbot der Prostitution in Deutschland. Diese sind aber noch nicht komplett besetzt. In: swr. Grundlegendes Ziel des Gesetzes war es, Prostituierte besser zu schützen und organisierte Kriminalität effektiver bekämpfen zu können. Vom Mitte Mai forderten 16 Bundestagsabgeordnete in einem Brief an die 16 Regierungschefinnen und -chefs , den Sexkauf auch weiterhin zu verbieten. Ob die Sittenwidrigkeit durch das ProstG allgemein behoben wurde, ist umstritten. Das teilte die Wirtschaftsbehörde am Montag mit. Eine andere Formulierung hätte den Kritikern zufolge zu anderen Ergebnissen führen können. Bei diesen können sich seitdem die anmeldenden Personen über die Sozialgesetzgebung in Deutschland, über Beratungsangebote und die Inhalte des neuen Gesetzes informieren. Berlin, 1. Sieht ja gruselig aus.