Die Ehe für zwei Menschen gleichen Geschlechts ist keineswegs erst ein Phänomen der jüngeren Geschichte. Es geht dabei um die Hintergründe der Hinrichtung von acht Sodomiten in Rom Einer war Portugiese, einer Albaner, sechs Spanier. Insgesamt waren elf Mitglieder einer Gruppe von 27 oder mehr verhaftet worden. Die übrigen waren geflohen Die Beteiligten hatten sich eine Geheimsprache zugelegt, so dass sie in Gegenwart von Dritten über ihre sexuellen Aktivitäten sprechen konnten, ohne sich zu verraten Aus den Verhören ergibt sich, dass die Mitglieder der Gruppe viele gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte hatten. Es handelt sich also bei den Verhafteten nur um die Spitze eines Eisberges In den Haushalten der Geistlichen durften nur Männer arbeiten. Die ethnische Vielfalt der Immigrantenszene in Rom wurde als sexuell stimulierend wahrgenommen und in Gedichten gepriesen Die Weinberge um Rom waren ein bekanntes Cruisinggebiet Diesem aufsehenerregenden Fall hat Gary Ferguson nun eine Monographie gewidmet. Am Anfang steht Sex In Der Renaissance Feststellung, dass die Idee einer Heirat zwischen zwei Personen gleichen Geschlechts keineswegs erst in jüngerer Zeit aufkam. Schon Ovid berichtet von Iphis und Ianthe und aus der Frühen Neuzeit sind mehrere Fälle überliefert, dass eine Frau eine andere Frau geehelicht hat Oft waren es Frauen aus den unteren Schichten, die männliche Identitäten und Berufe annahmen. Jahrhundert aus Florenz, Padua und Neapel überliefert 45, Es gab sehr verschiedene Formen, wie eine Ehe rechtsgültig geschlossen werden konnte. Auch wenn sie seit dem Jahrhundert zu den sieben Sakramenten gehörte, hatte die katholische Kirche noch nach dem Konzil von Trient Schwierigkeiten, ihr Monopol durchzusetzen. Heimliche Heiraten waren weit verbreitet. Sex In Der Renaissance kirchliche Heirat wurde als klerikales Geschäftsmodell verbreitet abgelehnt Liebe oder erotische Anziehung waren in der Vormoderne nicht die Hauptgründe für die eheliche Verbindung Auch die Beziehung eines Mannes zu einer Kurtisane oder einem Jungen konnte eheähnliche Züge tragen. Heiraten konnte aber auch einfach ein Codewort für Sex sein Gleichgeschlechtliche Heiraten konnten auch als Parodie gemeint sein. Mitunter verbanden sich verschiedene Aspekte. Diese Komplexität impliziert, dass Ehen nicht immer stabil waren. Die Ehe ist kein universales immer gleiches Phänomen. Der Bund fürs Leben hat eine Geschichte steten Wandels, die gleichgeschlechtliche Verbindungen sowohl einschloss wie ausschloss Ferguson diskutiert intensiv die Beziehung gleichgeschlechtlicher Ehen zu den von John Boswell beschriebenen Schwurbruderschaften im Bereich der mittelalterlichen orthodoxen Kirche 35 f. Die Studie von Ferguson gliedert sich in drei Teile. Als einer der ersten berichtete Michel de Montaigne, der kurz nach den Ereignissen Rom Sex In Der Renaissance, in seinem Reisejournal von dem spektakulären Fall. Montaigne hoffte als französischer Botschafter am Heiligen Stuhl installiert zu werden. Möglicherweise notierte er die Geschichte deswegen so ausführlich, weil er glaubte, sie würde Heinrich III. Auch verschiedene Diplomaten sowie die Fugger-Zeitungen berichteten zeitnah. Obwohl die Prozessakten mit den Delinquenten verbrannt wurden, haben sich einige Abschriften und die Protokolle und Testamente in der Überlieferung der Bruderschaft San Giovanni Decollato, die Verurteilte bis zur Hinrichtung begleitete 77erhalten. Literarischen Quellen zu mann-männlichen Liebesbeziehungen in der Vormoderne stellen das päderastische Standardmodell dar. Dieses Modell, älterer aktiver Mann liebt jüngeren passiven Mann oder Knaben, war das von der Antike übernommene dominante kulturelle Paradigma für mann-männliche sexuelle Beziehungen. Der passive Jüngere wurde dann oft als "Frau gebraucht" 44 und erwartete in der Regel eine Gegenleistung in Form von Protektion, Geschenken oder Geld. Dem widersprechen die von Marcocci und Ferguson herangezogenen Quellen. Battista war ein älterer kräftiger Fährmann, ein ehemaliger Söldner, der sich von Jüngeren penetrieren lies.
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