Konnte man in der Weimarer Republik schon die Nazizeit vorausahnen? Gemälde aus den ern zeigen eine düstere Zeit, voller Kriegsinvaliden, Hungerleider und Selbstmörder. Sie zeugen vom Unbehagen einer Epoche. Manche sagen Weimar, wenn sie Sachsen meinen. Historie wiederholt sich nie. Und das Schicksal der knapp bemessenen ersten deutschen Demokratie taugt nicht wirklich zur Kulisse, vor der das Zeitstück des AfD-Aufstiegs spielen soll. Insofern sollte man vom Besuch der Frankfurter Schirn Kunsthalle auch nicht allzu viel politische Pädagogik und geschichtsphilosophische Unterweisung erwarten. Und wie sie gezeigt werden, das ist sehr überzeugend, sehr ansprechend — und auf temperamentvolle Weise streitbar. Um das stimmige Porträt eines denkwürdigen Jahrzehnts ist es der Ausstellung nicht zu tun. Auch wenn sie alle in den Blick kommen, die Widersprüche der Zwanzigerjahre, die Hoffnungen und Depressionen, Befreiungen und Beschränkungen, die Zerstörungen im verursachten und erlittenen Krieg, die zivilisatorischen Huren In Lea Grundig Str und kulturellen Aufbrüche. Beim Casting konzentriert sich die Schirn-Kuratorin auf verlässliche Mitspieler und Mitspielerinnen, die sich selber im Dienst vorwiegend kritischer Zeitbeschreibung sehen. Dass ein Otto Dix ein doppelbödiges, ziemlich abgründiges Werk geschaffen hat und sich in seinen Gewaltfantasien zuweilen mehr mit sich als mit seiner Umwelt beschäftigt, steht nicht zur Diskussion. Man wird ihr da nicht widersprechen wollen. Aber vielleicht muss man ja auch nicht jedes Blatt so arg belasten. Wenngleich einem doch auffallen darf, was sich die Künstler- und Bilderauswahl alles selber versagt. Dass George Grosz, der gnadenlose sozialkritische Satiriker, immer auch ein Dada-Herz gehabt hat, das in ihm weiter schlug, das interessiert die Ausstellung so wenig wie die surrealen Tendenzen der Zwanzigerjahrekunst oder die Abstraktionen des Bauhauses oder der magische Realismus eines Alexander Kanoldt und Georg Huren In Lea Grundig Str. Irritierend allenfalls, dass es keine feministische Sicht auf die beklagenswerten Dinge gibt. Dass es Genderunterschiede im künstlerischen Urteil der Reporter und Reporterinnen gäbe, könnte man schwerlich behaupten. Man sieht sich um und macht sich seine Notizen im Puff und im Tanzlokal, und was dann an der Wand hängt, das hat bei Otto Dix und Jeanne Mammen, bei Karl Hubbuch und Elfriede Lohse-Wächtler, bei Rudolf Bergander und Alice Lex-Nerlinger den gleichen grellen Charme. Das ist eben das Problem solcher Ausstellungen, die nach Bildern zur Beweisführung suchen. Die einzelnen Arbeiten werden zu Belegen, und an der einen oder anderen Wand mutet die Schau auch in Tat und Wahrheit wie sorgfältige Belegverwaltung an. Es gibt auch, und das sei nicht verschwiegen, ziemlich abstürzende Bilder im Angebot. Nur dass Peiner bereits in den Zwanzigerjahren Nazi war und bei aller malerischen Porträtistenqualität im Feld der zeitkritischen Veristen nicht gerade kollegial aufgehoben scheint. Wenn man es recht bedenkt, dann birgt solche Herauslösung von Arbeiten aus dem Werkkomplex zum Zwecke der Thesenbeglaubigung auch ihre nicht geringen Risiken. So wandert man durchs Jahrzehnt. Oder anders: Man lässt sich vom Strom eines nervösen, dynamisch agitierenden und dann wieder völlig entspannten, stolzen, rätselhaft verschwiegenen Realismus mittragen. Und denkt, was doch alles zerstört worden ist im vorangegangen Krieg, die zerschossenen Gesichter und amputierten Leiber, von denen Dix und Grosz mit dieser seltsamen Schauer- und Grauenslust erzählen. Aber auch das andere, von dem Dix und Grosz nicht mehr erzählen, vom grandiosen Labor der künstlerischen Moderne, das die Kriegsjahre nur mehr beschädigt überstanden hat. Vielleicht lassen sich ja mit abstrakten Kreisformen nach Art des Robert Delaunay tatsächlich weder Glanz noch Elend der Nachkriegszeit genau genug benennen. Vielleicht hat es einfach anderer Aufschreibesysteme bedurft, anderer künstlerischer Instrumente, um die Kulturschmelze des Jahrzehnts zu messen. Es ist nicht ganz so, dass im beschädigten Labor nicht weitergearbeitet worden wäre. Februar Stützen der Gesellschaft Serien und Filme Literatur Pop Kunst Theater Architektur Klassik Medien. Bilder zur Beweisführung Dass es Genderunterschiede im künstlerischen Urteil der Reporter und Reporterinnen gäbe, könnte man schwerlich behaupten. Weltplus Artikel Beatrix Ruf. Wie korrupt ist der Kunstbetrieb wirklich? Themen Kunstausstellungen Weimarer Republik Malerei Geschichte des
Dieser Preis ist die historische und politische Konkretion. London ; The Pen is Mightier. Erlangen ; ders. Meidner, letter to Hilde Rosenbaum, Huyton Camp, 20 August , manuscript, Institut Mathildenhöhe, Darmstadt, published in: ibid. Vielleicht lassen sich ja mit abstrakten Kreisformen nach Art des Robert Delaunay tatsächlich weder Glanz noch Elend der Nachkriegszeit genau genug benennen.
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