Kampagne gegen Aids - und Schwule: Szene zerschlagen, Infizierte verhaften. Auslöser des ganzen Irrsinns war eine SPIEGEL-Titelgeschichte von Wissenschaftler bezeichneten Aids darin als "Lustseuche". In Amerika war die Krankheit auch unter dem Namen GRID bekannt: "Gay related immun deficiency". Der Artikel war so verfasst, dass wir das Thema politisch verstanden. Denn von der Krankheit wussten wir nichts in Deutschland. Den Umgang mit Aids empfanden wir zu diesem Zeitpunkt als einen Angriff auf unseren Lebensstil und fürchteten eine neue Pogromstimmung. Deshalb suchten wir nach objektiven Informationen über GRID. Im September gründete sich die Deutsche Aids-Hilfe Berlin, im Januar darauf die Münchner Aids-Hilfe. Dort war ich im Vorstand und habe die bayerischen Aids-Hilfen im Dachverband vertreten. München war wegen des Kreisverwaltungsreferenten Peter Gauweiler CSU bundesweit Aids Zwangstests Prostituierte Gauweiler Schreckgespenst. Unterstützt wurde der Law-and-Order-Mann allerdings vom damaligen Oberbürgermeister Georg Kronawitter SPD. Gauweiler war der Hardliner, der alle möglichen Themen von Absonderung bis Zwangstest ins Gespräch brachte. Er wechselte dann als Staatssekretär ins Innenministerium, so dass er seinen eigenen Brief beantworten konnte. In diesem Katalog ging es namentlich nur um Drogenabhängige und Prostituierte. Gauweiler hatte Angst, mit Praktiken der Nazis, mit der Erinnerung an Konzentrationslager in Verbindung gebracht zu werden. Aber er sagte uns wortwörtlich, dass sein Ziel sei, die Schwulen-Infrastruktur zu zerschlagen. Dann wurde vorgeschrieben, dass es in Saunen keine Einzelkabinen geben durfte, die Türen mussten alle offen bleiben, die Lichtstärke der Beleuchtung wurde festgelegt. Die ganzen Repressalien hatten zur Folge, dass viele Schwule aus München weggezogen sind. Die Stadt galt unter uns als ein Ort, den man besser meidet. Gauweiler wurde damals von einem Dr. Michael Koch unterstützt - einem Landarzt, der mit Aids keine Erfahrung hatte. Koch hat immer vorgerechnet, dass es bald Hunderttausende Aidskranke in Deutschland geben würde. Das ist nie eingetroffen. Die zeigte sich ja schon im Sprachgebrauch, mit Vokabeln wie "Ausscheidungsverdächtiger" oder "Träger". Wer irgendwie auffällig erschien, konnte zum HIV-Test zwangsvorgeführt werden. Wir standen mit dem Gesundheitsamt in gutem Austausch und versuchten gemeinsam, die schlimmsten Auswirkungen des Gauweiler-Katalogs zu vermeiden. Es gab da zum Beispiel einen jungen Mann, der kein Zuhause hatte und sich durch die Betten schlief, bis bekannt wurde, dass er infiziert war. Der sollte dann "abgesondert" werden, also eingesperrt. Wir haben mit dem Gesundheitsamt vereinbart, dass das Absonderungsgebiet die Stadt München ist. So hatten wir ihn wenigstens immer im Blick. Jahrelang hat die CSU im Stadtrat beantragt, uns die Zuschüsse zu streichen. Jetzt aber merkt man Aids Zwangstests Prostituierte Gauweiler, dass uns die Behörden offen und tolerant gegenüberstehen. Das bayerische Gesundheitsministerium unterstützt uns ebenfalls. Man hat erkannt, dass es wichtig ist, auf die Zielgruppen zuzugehen, wenn man Aids bekämpfen will. Die Aidshilfe in München hat einen Namen und ein Gesicht: Guido Vael, 61, Belgier und gelernter Radiochemiker.
Maßnahmenkatalog gegen HIV - Als die CSU in den Krieg gegen Aids zog
Aids-Hysterie in den Achtzigern - "Kondome statt Pogrome" - DER SPIEGEL Das Leid wird ausgeblendet. Es ging primär um Drogengebraucher und Prostituierte beiderlei Geschlechts. Vier Jahrzehnte Aids: 8 Dokumentarfilme zu HIV/Aids. Aber damit Menschen mit HIV offen auftreten können, um HIV im Bewusstsein. Menschen mit HIV und AIDS sind unsichtbar. Prostitution - (k)ein AIDS–Risiko? | sexkontakte-huren.onlineUnd noch mehr Menschen dürften das Virus in sich tragen, ohne davon zu wissen. Für eine Aids-Erkrankung war man persönlich verantwortlich, für einen Herzinfarkt nicht. Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Diesen Beitrag teilen. Zur Anti-Gaulweiler-Demonstration kamen über
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Gauweiler (CSU) scharf gegen Aidskranke vor mit Zwangstests für Prostituierte, Drogenabhängige und angehende Beamte. Seit erinnert die AIDS-Säule an die. Das Leid wird ausgeblendet. Vier Jahrzehnte Aids: 8 Dokumentarfilme zu HIV/Aids. Die unterschiedliche Umgangsweise bundesdeutscher Großstädte mit Prostitution im Zeichen von AIDS. Menschen mit HIV und AIDS sind unsichtbar. Aber damit Menschen mit HIV offen auftreten können, um HIV im Bewusstsein. Es ging primär um Drogengebraucher und Prostituierte beiderlei Geschlechts.Home Bayern HIV und Aids Gesundheitspolitik - Als Bayern Aids den Kampf ansagte. Die Zahlen sehen so aus: Im vergangenen Jahr wurden 3. Sie haben irgendwann bemerkt, dass die Linie der damaligen Gesundheitsministerin Rita Süssmuth — Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung — erfolgreicher ist. Kurz darauf wurde er zum Staatsekretär ernannt und konnte somit seinen Brief dann gleich selbst beantworten. Es reiche nicht aus, so Lang, dass man Leuten, "die so bestimmte Lokale besuchen" nur "so ein bestimmtes Gummi zeigt". Dazu gehören auch lustige Plakate, auf denen für Kondome geworben wird. Foto: ROBA PRESS. Die Legende vom Flugbegleiter, der einst das HI-Virus in die USA eingeschleppt haben soll, hält sich hartnäckig. Zu unseren Angeboten. Bundesbock Dort war ich im Vorstand und habe die bayerischen Aids-Hilfen im Dachverband vertreten. Die beiden kann wohl nichts mehr schocken. Er hatte eine Reihenuntersuchung für Schwule gefordert und wollte eine Meldepflicht für Infizierte durchsetzen. Die Polizisten haben das Foto eines US-Amerikaners dabei. Hier trifft es sie in besonders vulnerablen Situationen. Er lehnt nicht nur Zwangstests für Prostiuierte ab, sondern setzt vor allem auf Aufklärung und Information der Frauen und arbeitet mit den Prostituierten zusammen, wo es um Aufklärung der wirklichen Risikogruppen, der Freier, geht. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Am Wirte sollten sich auf "Schweinereien beschränken", die "mit Messer und Gabel zu bewältigen sind". Wie wurden diese Razzien denn begründet? Januar Kondome waren in schwulen Lokalen nicht erlaubt Was war so schlimm an Kondomen? Vael: Die Allgemeinbevölkerung war mehrheitlich schlicht von Angst ergriffen. Manfred Kriener. Mit der Freigabe der "Prä-Expositionsprophylaxe", kurz Prep, beginnt in Europa eine neue Phase im Kampf gegen Aids. Hautnavigation anspringen Hauptinhalt anspringen Footer anspringen verlag. Kondome statt Pogrome: Teilnehmer einer Demonstration protestieren im April in München gegen die Aids-Politik des damaligen bayerischen Staatssekretär Peter Gauweiler CSU. Dies ermöglicht Ihnen mit nur wenigen Klicks Inhalte im entsprechenden Netzwerk mit Ihren Lieben teilen zu können. Auch Beamtenanwärter mussten sich testen lassen. Die meisten sind durch die Behandlung dann schnell wieder in einer stabilen Situation. So hatten wir ihn wenigstens immer im Blick. Ende der achtziger Jahre unterstützte er die Anti-Homosexuellen-Kampagne des Staatssekretärs Peter Gauweiler. Juni